Vita

Annegeer Stumphius studierte am Rotterdamer Konservatorium bei Jo Bollekamp und Ruud van der Meer, später bei Steven Sweetland (Frankfurt, New York, Los Angeles). Sie folgte Meisterkurse bei Gérard Souzay, Elly Ameling und Elisabeth Schwarzkopf.

Wolfgang Sawallisch engagierte sie an die Bayerische Staatsoper, wo sie Partien sang wie Fiordiligi in Così fan Tutte, Donna Elvira in Don Giovanni, Gretel, Ellen Orford (Peter Grimes), Marzelline (Fidelio) und Marina (4 Grobiane) sowie Helmwige, Ortlinde, Wellgunde, 1. Dame (Zauberflöte), und viele mehr.

Gleichzeitig trat sie weltweit in zahlreichen Opern und Konzerten auf. So sang sie in Amsterdam Partien wie Helena in Brittens „A Midsummer Night's Dream“ und Ilia in Idomeneo; in Zürich u.a. Fiordiligi und Vitellia (La Clemenza di Tito), in Glyndebourne Fiordiligi, die Gräfin in Capriccio (Strauss), Helena und 1. Dame; am Gärtnerplatz-Theater München und in Augsburg die Gräfin in Figaro und Gretel. In Dresden sang sie Donna Anna und Vitellia.

Andere Partien sind zum Beispiel Lisa in Tschaikowskis Pique Dame, die Kaiserin in Strauss' Die Frau ohne Schatten, Michaela in Carmen von Georges Bizet, Jenufa in der gleichnamigen Oper von Leos Janacek oder Lucille in Dantons Tod von Gottfried von Einem. Ansonsten gastierte sie an Theatern wie La Scala di Milano, in Rom, Venedig, Paris, Brüssel, Rotterdam, Stockholm, Leipzig, Hamburg, Montreal, Kiew, Nagoya und Tokyo. Sie sang unter dem Dirigat von Dirigenten wie Wolfgang Sawallisch, James Levine, Horst Stein, Erich Leinsdorf, Kent Nagano, Zubin Mehta, Bertrand de Billy, Colin Davis, Brian Davies, Ivor Bolton, Yun Merkl, Fabio Luisi, Edo de Waart, Hans Vonk, Nikolaus Harnoncourt, Ton Koopman, Helmuth Rilling, Stefan Szoltés, Daniel Barenboim und Frans Brüggen.

Im Bereich der Kammermusik konzertierte sie u.a. mit Ensembles der Bayerischen Staatsoper, mit dem neuen Leipziger Streichquartett, dem Cuvilliés-Quartett, dem Vermeer-Quartett und dem Leonardo-Trio.

Ihr kammermusikalisches Repertoire umfasst Werke wie Beethovens Schottische Lieder, Schostakowitsch' Romanzen-Suite, Schönbergs 2. Streichquartett, sein „Buch der hängenden Gärten“ sowie Pierrot Lunaire, Faurés „La bonne Chanson“ und Werke von Hindemith, Weber, Berg…

Zuletzt gastierte sie in Montreal und München unter der Leitung von Kent Nagano in Pierrot Lunaire und ausgewählte, speziell für sie instrumentierte Melodramen von Schumann, Liszt und Wagner.

Ihr Konzertrepertoire reicht vom Frühbarock bis in die Moderne. Herauszuheben sind Bachs Passionen, die Hohe Messe, das Weihnachtsoratorium und viele Kantaten; Händels Messias, Mozarts C-Moll-Messe, La Betulia Liberata, Davide Penitente, die Krönungsmesse sowie Konzertarien; Haydns Jahreszeiten und Schöpfung, Beethovens C-Dur-Messe, diverse Schubert-Messen sowie das Requiem von Johannes Brahms, von Giuseppe Verdi und von Gabriel Fauré. Aber auch das Gloria von Francis Poulenc und Konzertwerke wie Gustav Mahlers Symphonien 2 und 4, Hector Berlioz' Les Nuits d ́Été, Maurice Ravels Shéhérazade sowie die Vier letzten Lieder von Richard Strauss hat sie oft aufgeführt mit namhaften Orchestern und Dirigenten.

Annegeer Stumphius gab außerdem Liederabende mit u.a. Sophie Raynaud und Wolfgang Leibnitz. Dabei gilt ihre Liebe ein Repertoire abseits des Gängigen. Ein Liederabend war zum Beispiel Shakespeare-Texten gewidmet, von der Elisabethanischen Zeit bis ins 20. Jahrhundert, mit Kompositionen von Richard Strauss, Gerald Finzi, Erich Korngold und Roger Quilter. Ein anderer Abend war dem engen Freundeskreis um Felix Mendelssohn gewidmet, neben seinen Liedern umfasste das Programm Lieder nicht nur von Johannes Brahms und Robert Schumann, aber auch von Fanny Mendelssohn und Clara Schumann.

Viele Aufnahmen für Rundfunk, Fernsehen und auf CD belegen ihr breites Repertoire.

Seit ungefähr 15 Jahren widmet sie sich vermehrt und mit größter Begeisterung ihrer Unterrichtstätigkeit.